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Landschaftsarchitektur

Die Planung und Umgestaltung von nicht bebautem Raum ist als sogenannte „Freiraumplanung“ ein wichtiger Bestanteil der Stadtentwicklungsplanung. Die Freiraumplanung, auch Landschaftsarchitektur genannt, versteht sich als ein ästhetisch-künstlerisches Fach, das auf naturwissenschaftlich-technischer Basis Lebensräume schafft, die ökologisch und sozial intakt sind. Ein Beispiel dafür ist das Bestreben, ein gleichmäßiges Verhältnis zwischen Siedlungsflächen und Freiräumen in Großstädten zu erreichen. Die Landschaftsarchitektur stützt sich bei der Gestaltung von Lebensräumen auf die Nutzung von dynamischen Mitteln – oftmals Vegetationsbestandteile wie Hecken, Bäume und Beläge. Aus diesem Grund ist ein landschaftsarchitektonisches Objekt niemals wirklich fertig, sondern immer ein Konzept in der Entwicklung.

Generell meint ein Landschaftspark einen Park oder Garten, eine Landschaft, die nach bestimmten landschaftsarchitektonischen Planungen umgestaltet wurde. Erst seit der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA) wird jedoch auch rekultivierte Industrielandschaft als Landschaftspark bezeichnet.

Im Fall der rekultivierten Industrielandschaft funktioniert ein Landschaftspark nach dem Prinzip der ökologischen, sozialen und (bau)kulturellen Stadtentwicklung. Er stellt sich den Herausforderungen des Strukturwandels und bedeutet den Wiederaufbau von Natur.
Über einen längeren Zeitraum wird versucht, den Naturkreislauf auf einem industriellen Standort wieder funktionstüchtig zu machen. Dieser Wiederaufbau von Landschaft ist dabei aber kein Zurückkehren zu ehemaligen Verhältnissen, sondern vielmehr ein Folgen der Natur. In einem postindustriellen Landschaftspark soll Vorhandenes bewahrt werden, Räume geschaffen und Natur und Kultur entwickelt werden.

Die im Landschaftspark Duisburg-Nord künstlich begrünten und gepflegten Freiflächen und Gartenanlagen wurden nach speziellen Vorstellungen der Landschaftsarchitektur entworfen. Die Sintergärten, der Stadtrandgarten und die Bauerngärten am Ingenhammshof sind Beispiele für eben solche Gartenanlagen: In den Sintergärten wandert der Besucher über Stege und Wege und genießt einen guten Blick hinab in die unter anderem mit Lavendel und Silber Heiligenkraut bepflanzten Bunkertaschen der Sinteranlage und die wildbewachsenen Möllerbunker. Der gepflegte und bepflanzte Stadtrandgarten besteht hingegen aus drei Pflanzteilen: Aus einem Staudengarten, einer Obstwiese und einem „Sammelgarten“, in dem Materialen des Geländes der Spontanbesiedlung überlassen werden. Die Bauerngärten des Ingenhammshofs wurden nach altem französischem Vorbild angelegt – geteilte Beete mit Blumen, Kräutern, Gemüsen eingegrenzt von Buchsbaumhecken. Wasserstellen, runden das Bild der Gartenanlage ab. Ganz anders: Die Felsengärten in der Bunkeranlage. In den „wilden Kammern“ findet eine Naturrückeroberung statt.

Die Arbeit im Landschaftspark Duisburg-Nord, besonders die Landschaftsarchitektur, bringt tiefgreifende ökologische Aspekte mit sich, die sich auf die Freiraumplanung des gesamten Ruhrgebietes anwenden lassen: Die Investition in die Umwelt und der Aspekt des nachhaltigen Wirtschaftens sind wichtige Punkte in der ökologischen Erneuerung eines belasteten Standortes. Während der Internationalen Bauausstellung wurde zum Beispiel der ökologische Umbau des Emschersystems begonnen, eine Arbeit für zwei Generationen, die aber lebensraumgestalterisch zukunftsweisend ist für das Ruhrgebiet.

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