Industrienatur
Dass stillgelegte Industrieanlagen einmal zu den reichhaltigsten Lebensräumen in vielbesiedelten Gebieten zählen würden, hätte noch vor einigen Jahrzehnten wohl niemand gedacht. Doch das Gelände des Landschaftsparks, das einst einen rasanten Wandel vom Ackerbau zur Industrie erlebte, erfährt seit der Stilllegung des Werks eine wiederbelebende Rückeroberung der Natur.
Eine besondere Rolle spielen die Bäume. Von den Platanen an den Parkplätzen zu den Pappelreihen am Klarwasserkanal und den Robinien an den Parkpromenaden, haben die Bäume einen Großteil des Landschaftsparks für sich erobert. Die bunte Mischung der blühenden Zierbäume am Parkeingang gilt als markantes Zeichen des Landschaftsparks.
Zusätzlich beheimatet der Park viele mit dem Eisenerz angereiste Pflanzenarten, die sich hier einen neuen Lebensraum geschaffen haben – Globalisierung mal anders. Doch nicht nur Pflanzen, auch vielen Tieren bietet der Park ein Zuhause. So ist der 180 Hektar umfassende Landschaftspark zu einem modernen Symbol postindustrieller Naturräume geworden.
Neben verschiedensten Pflanzenfamilien haben auch viele Tierarten im Landschaftspark einen Lebensraum gefunden. Seltene und exotische Gewächse locken immer vielfältigere Bewohner in das alte Hüttenwerk.
Im Landschaftspark leben mehrere Fledermausarten, Kreuzkröten, rund 100 Käferarten und mehr als 45 Vogelarten. Besonders in der „Wildnis“, die sich nach der Stilllegung des Hüttenwerks völlig ungestört zu einem der wertvollsten Biotope des Landschaftsparks weiterentwickeln konnte, finden sich viele dieser Tiere.
Im dichten Bewuchs aus Schwarzem Holunder, Eingriffeligem Weißdorn, Weiden und Brombeeren leben und brüten heute zahlreiche Vogelarten wie die Garten- und Mönchsgrasmücke, die Weiden- und Kohlmeise, die Heckenbraunelle, der Fitis, der Zilpzalp, der Gelbspötter und die Schafstelze. Selbst der Gesang der Nachtigall wurde hier schon gehört. Um den Tieren auch weiterhin einen ungestörten Lebens- und Rückzugsraum zu bieten, hat in der „Wildnis“ die Natur Vorrang vor der Erholungsnutzung. Deshalb soll das dicht bewachsene Gelände von den Besuchern nicht betreten werden.
Für Details wenden Sie sich gerne an die Dependence der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet im Landschaftspark Duisburg-Nord.