Internationale Bauausstellung
Als Projekt des Landes Nordrhein-Westfalen, des Bundes und den Kommunen befasste sich die Internationale Bauausstellung Emscher Park (IBA) von 1990 bis 1999 mit der ökologischen, ökonomischen und sozialen Erneuerung des Ruhrgebietes. Im Rahmen von insgesamt 120 Einzel-Projekten wurden nicht nur wirtschaftliche, soziale und kulturelle Impulse gegeben - insbesondere sollte der Mangel an Natur und an Freiraum durch ökologische Entwicklung angepasst werden. Geschaffen wurde der Emscher Landschaftspark zwischen Duisburg und Dortmund. Für Industriebrachen wie das heutige Landschaftsparkgelände wurden ökonomisch tragfähige neue Nutzungen erdacht, die sich nicht nur in die ökologischen Grundgedanken, sondern auch in die ökonomischen, sozialen und kulturellen Grundgedanken der IBA einreihen.
In einem ersten Schritt erwarb das Land Nordrhein-Westfalen die Fläche des Landschaftsparks mit dem Ziel, aus der Industriebrache einen großen Park zu entwickeln. 1989 wurde deshalb ein internationaler Wettbewerb für Landschaftsarchitekten ausgeschrieben, an dem sich fünf renommierte Architektenteams aus mehreren europäischen Ländern beteiligten. Im Mai 1991 ging Prof. Peter Latz aus diesem Wettbewerb als Sieger hervor. Er sollte die Planung und Realisierung des künftigen Landschaftspark Duisburg-Nord übernehmen.
Im selben Jahr untersuchte eine Expertenkommission die Bausubstanz des Hüttenwerks. Es wurden verschiedene Möglichkeiten des Erhalts aber auch der Demontage erörtert, mit dem Ergebnis, dass die meisten Abrissvarianten deutlich teurer geworden wären als der Erhalt der Anlagen. Auch mit Blick auf diese Kostenanalyse beschloss der Rat der Stadt Duisburg schließlich im April 1992 den Erhalt des stillgelegten Hüttenwerkes.
Der Landschaftspark sollte für die Bevölkerung ein großer Frei- und Erlebnisraum werden und die Lebensqualität in den angrenzenden Stadtteilen nachhaltig verbessern. Neben dem Erhalt der Industrieanlagen spielte dabei auch der Erhalt der seit der Werksstillegung gewachsenen Flora und Fauna eine Rolle. Die Ansprüche an das junge Projekt waren vielfältig: Der Landschaftspark sollte Naherholungsgebiet für die Duisburger Bevölkerung sein, Möglichkeiten für Sport und Freizeit bieten, Zentrum kultureller Aktivitäten wie Theater- und Konzertaufführungen bilden und natürlich auch Zeugnis der Geschichte der Eisenhüttentechnik bleiben.
Die ersten Bereiche des Landschaftsparks wurden am 17. Juni 1994 der Öffentlichkeit übergeben.
Projektträger war in den ersten Jahren die Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen (LEG) im Auftrag der Stadt Duisburg. 1997 wurde dann mit der Landschaftspark Duisburg-Nord GmbH eine stadteigene Gesellschaft gegründet, die fortan die Geschicke des Parks lenkte. Noch heute wird der Landschaftspark von einer Betriebsgesellschaft (Duisburg Kontor Hallenmanagement GmbH) gemanagt.
Mit kontinuierlicher Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen, des Regionalverbandes Ruhr und der Stadt Duisburg wird der Landschaftspark Duisburg-Nord auf der Basis eines Parkpflegewerkes gepflegt und weiterentwickelt, um das Denkmal zu erhalten, aber auch immer neue Möglichkeiten zu schaffen, die Industriegeschichte des stillgelegten Hüttenwerks zu erschließen. Dies ist und bleibt eine große und dauerhafte Herausforderung und Verpflichtung für alle beteiligten Einrichtungen.