Chronik
1901
August Thyssen beginnt mit dem Bau des Meidericher Hüttenwerks.
1903, 16. Mai
Hochofen 1 wird angeblasen. Begonnen wird mit der Produktion von Hämatit-, Gießerei- und Stahlroheisen.
1912
Alle fünf Hochöfen des Meidericher Hüttenwerks sind in Betrieb.
1914
Erster Weltkrieg. Probleme in der Erzversorgung durch Exportboykott und ein Arbeitermangel führen zu einer Krise in der Roheisenproduktion im Meidericher Hüttenwerk.
1923
Nach dem Ende der Novemberrevolution 1918/19 und dem Ende der Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen normalisiert sich die Produktionssituation.
1930
In der 2. Weltwirtschaftskrise sinkt der Auftragsbestand um die Hälfte. Entlassungen, Senkungen der Akkordlöhne und Kurzarbeit sind die Folgen.
Ab 1933
Die Aufrüstung des 3. Reiches führt zu einem Aufschwung in der Eisen- und Stahlindustrie. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre steigt die Kapazitätsauslastung von 60 auf bis zu 90 Prozent.
Ab 1942
Kriegsgefangene werden im Werk eingesetzt.
1944
Nach drei schweren Luftangriffen kommt die Produktion im Meidericher Hüttenwerk zum Erliegen.
1945
Die Siegermächte beschlagnahmen alle Hüttenbetriebe. Als Wiedergutmachung für die im Krieg durch Deutschland verursachten Zerstörungen ist der Abbau ganzer Industrieanlagen geplant. Das Meidericher Werk jedoch wird wiederaufgebaut, da es nicht auf der Demontageliste verzeichnet war. Es erhält die Produktionserlaubnis für die Inbetriebnahme von zwei Hochöfen.
Ab 1954
Es erfolgt der Bau der neuen Hochöfen. Die Produktionsanlagen werden damit umfangreich modernisiert.
1985
Die Stilllegung: Am 4. April 1985 wird das Werk "besenrein" geschlossen.
1988
Internationale Bauausstellung Emscher Park (IBA). Das Land NRW erwirbt das Gelände und macht das Hüttenwerk zum Projekt der IBA.
1989
International ausgeschriebener Wettbewerb für Landschaftsarchitekten.
1991
Professor Peter Latz aus Kranzberg, gewinnt den Architekturwettbewerb und wird mit der Planung und Realisierung des Landschaftsparks betraut.
1992
Im Rahmen der 16. Duisburger Akzente bespielte das Bandenburger Symphonikern mit Leitung von Konrad Chr. Göke in der Gebläsehalle. Die gefeierten Aufführungen waren eine Initialzündung, um zu zeigen, welche Möglichkeiten die Gebläsehalle für kulturelle Veranstaltungen bietet.
1994
Der erste Teilbereich des Landschaftsparks wird der Öffentlichkeit übergeben.
1997
Gründung der Landschaftspark Duisburg-Nord GmbH.
2001
Eröffnung des Besucherzentrums und des Restaurants im Hauptschalthaus sowie des Jugend- und Ausbildungshotels in der Alten Verwaltung.
2002 - 2003
Umbau der Gebläsehalle und der Gießhalle zu multifunktionalen Spielstätten.
2008, Februar
Die Europäische Route der Industriekultur wird gegründet (ERIH). Der Landschaftspark wird Gründungsmitglied.
2009
Beginn der Umstellung der Lichtinszenierung auf stromsparende LED-Technik.
2012, März
Die Vorratsbunker 2-5 werden für die Öffentlichkeit geöffnet.
2013
Der begehbare Hochofen 5 wird umfangreich saniert.
2013, Oktober
Teile des Lehr- und Lernbauernhof Ingenhammshof stehen nachts lichterloh in Flammen. Die Brandursache war Brandstiftung.
2013, November
Nach einer langen Entwicklungs- und Bauzeit leuchten die drei Kaminring in LED-Technik.
2014, August
Öffnung der Schlackenschäumanlage als neuen Zugang zum Hochofen 5.
2016
Das Hüttenmagazin wird aufwändig akustisch und energetisch saniert. Es dient als attraktiver Tagungs- und Veranstaltungsort für bis zu 100 Personen.
2017
Der Regionalverband Ruhr (RVR) und der Landschaftspark Duisburg-Nord unterzeichnen den Standortvertrag für die Route der Industriekultur für die weiteren zehn Jahre.
2019, März
Nach sechsmonatiger Instandsetzung wird die neue Lichtarchitektur in der Kraftzentrale in Betrieb genommen.
2019, Juni
Der Landschaftspark feiert sein 25-jähriges Jubiläum. Gemeinsam mit der ExtraSchicht wird dieser Anlass gebührend gefeiert.
2019-2021
Sanierung der drei Kamine.
2020, Juni
Der Landschaftspark launcht seine eigene App "Lapano" in Kooperation mit der Duisburger Firma Krankikom.
Neun Jahre nach der Schließung des Hüttenwerks am 4. April 1985 wurden im Sommer 1994 erste Teilbereiche des Landschaftsparks Duisburg-Nord für die Öffentlichkeit freigegeben. Seitdem ist in 25 Jahren bis heute schon viel passiert. Das Hüttenwerk wandelte und entwickelte sich in eine einmalige und faszinierende Natur- und Kulturlandschaft. Millionen Menschen aus der ganzen Welt haben den Park besucht. In diesem sehr lebendigen und vitalen Areal ist daher auch von vielen kleinen und großen Geschichten zu erzählen. Einige dieser Vergissmeinnicht und Highlights aus den ersten 25 Jahren Landschaftspark Duisburg-Nord haben wir nicht nur zum Erinnern und manchmal auch zum Schmunzeln in einer kleinen Broschüre (zum Download) zusammengetragen. Viel Spaß beim Lesen.